Nach SE, welche sich mit den Theorien der Gerechtigkeit von J. Rawls, M. Nussbaum, M. Sandel auseinandergesetzt haben, wollen wir uns im SE des SS 2014 in die Texte eines weiteren höchst einflussreichen politischen Philosophen (Univerty of Princeton) widmen: Michael Walzer. Sein Denken ist dadurch gekennzeichnet, dass es einen Mittelweg zwischen ‚Liberalismus’ und ‚Kommunitarismus’ sucht. Engagiert, ja leidenschaftlich und stringent zugleich denkt M. Walzer über zentrale Probleme unsres gemeinsamen Lebens und Denkens unter dem Gesichtspunkt der Gerechtigkeit nach.
Literatur:
- Sphären der Gerechtigkeit. Ein Plädoyer für Pluralität und Gleichheit, Frankfurt / New York 1992
- Kritik und Gemeinsinn. Drei Wege der Gesellschaftskritik, Frankfurt 1993.
- Exodus und Revolution, Frankfurt 1995.
- Zivile Gesellschaft und amerikanische Demokratie, Frankfurt 1992.
- Zweifel und Einmischung. Gesellschaftskritik im 20. Jahrhundert, Frankfurt 1991.
- Lokale Kritik – globale Standards. Zwei Formen moralischer Auseinandersetzung, Hamburg 1996.
- Vernunft, Politik und Leidenschaft. Defizite liberaler Theorie. Max Horkheimer Vorlesungen, Frankfurt 1999.
- Gibt es den gerechten Krieg? Stuttgart 1982.
Art der Prüfung: Referat im SE, Mitarbeit und SE-Arbeit
Anrechenbarkeit:
Theologie: StPl 08: Wahlmodul I+II, Diplommodul, Magistermodul (3 CP, 12 dLE)
IKP: BA: Vertiefungsmodul Philosophie: Ausgew. Themen d. Philosophie (5 CP)
MA: Mastermodul: Ausgewählte Themen der Philosophie (5 CP)
Um Eintrag in die Anmeldeliste beim Rektorat wird gebeten!
Ort und Zeit der Lehrveranstaltung: Seminarraum 2, Do. 14:15 bis 15:45, Beginn 13. März
„Wenn nun die Philosophie die Aufgabe hat, ihre eigene Zeit auf den Begriff zu bringen – und HEGEL hat Recht, ihre Aufgabe so zu bestimmen –, dann ist damit auch schon die Schwierigkeit der Philosophie klar. Sie besteht darin, dass sie, wie die Eule der Minerva, eigentlich erst in der Dämmerung der entsprechenden Epoche zu ihrem Flug ansetzen kann. Nur im Blick auf das Ende hat sie den erwünschten Überblick. ... Wir brauchen einen zeitlichen Abstand, um eine Masse von unmittelbareren Informationen über Lokales und Einzelnes zu einem Gesamtbild zu ordnen. Und wir brauchen den gemeinsamen Diskurs, um in einer Flut von Beiträgen, Untersuchungen und Analysen Ähnliches und Gleichwertiges zu identifizieren, Verschiedenartiges zu unterscheiden, Wichtiges und Besonderes zu erkennen und nach Art einer Landkarte eine Ordnung zur Orientierung über die entsprechende Gesamtlandschaft – hier: der philosophischen Texte – zu entwerfen. Daher wird der Versuch, die Gegenwart der Philosophie als Epoche und das Bedeutende an ihr .... darzustellen, nicht bloß zu einem riskanten, sondern einem schier unmöglichen Unterfangen.“ (Pirmin Stekeler-Weithofer, Gegenwart (Geschichte der Philosophie in Text und Darstellung, Bd. 9) Stuttgart 2004, 10).
Ziel der VL ist es - trotz des „schier unmöglichen Unterfangens“ - eine Philosophie der Gegenwart in ihren wesentlichen Strömungen, Methoden und Themen vorzustellen-, eine Art Kartographie zur Orientierung über die Gesamtlandschaft der gegenwärtigen philosophischen Bemühungen zu bieten.
Art der Prüfung: mündlich oder schriftlich (je nach Wahl)
Literatur:
- P. Bieri, Eine Art zu leben. Über die Vielfalt menschlicher Würde, München 2013.
- P. Ehlen / G. Haeffner / F. Ricken (Hgg.), Philosophie des 20. Jahrhunderts, Stuttgart 2010.
- A. Graeser, Positionen der Gegenwartsphilosophie. Vom Pragmatismus bis zur Postmoderne, München 2002.
- P. Stekeler-Weithofer, Gegenwart (Geschichte der Philosophie in Text und Darstellung, Bd. 9) Stuttgart 2004.
- R. Thurnher / W. Röd / H. Schmidinger (Hgg.), Die Philosophie des ausgehenden 19. und des 20. Jahrhunderts 2: Lebensphilosophie und Existenzphilosophie, München 2002.
Anrechenbarkeit:
Theologie: StPl 08: Fächermodul Vertiefung II: Philosophie d. Gegenwart (3 CP, 28 LE)
IKP: BA: Vertiefungsmodul Philosophie. Philosophie d. Gegenwart (3+2 CP)