Der interreligiöse Dialog ist eine der größten Herausforderungen, mit denen die heutige Theologie konfrontiert ist. Insbesondere die sogenannte „dialogische Spannung“ zwischen Offenheit und Identität stellt ein zentrales Thema in der heutigen Debatte dar. Kann man die eigene religiöse Identität bewahren, ohne sich dem anderen gegenüber zu verschließen? Diese Lehrveranstaltung beschäftigt sich mit der Frage, wie Kirche und Theologie den anderen Religionen im Lauf der Geschichte begegnet sind, und analysiert unterschiedliche Ansätze und Entwürfe zur Theologie der Religionen in der gegenwärtigen Debatte. Vor allem werden vier Modelle für eine christliche Theologie der Religionen kritisch untersucht, nämlich der Exklusivismus, der Inklusivismus, der Pluralismus und der Partikularismus, indem gefragt wird, wie sich diese Modelle zu der dialogischen Spannung zwischen Offenheit und Identität verhalten. In diesem Zusammenhang wird insbesondere eine theologische Hermeneutik der interreligiösen Gastfreundschaft thematisiert, um mögliche Kriterien, Potentiale sowie Grenzen des Dialogs der Religionen zu diskutieren.