Feminismus/Gender/Queer in Kunst und Theorie von Moderne und Gegenwart

Die Vorlesung gibt einen breiten Überblick über das Wechselverhältnis von Kunst, feministischer Theorie und Gender Studies nach ‘45. Den Beginn markieren dabei die aktivistischen Impulse der zweiten Frauenbewegung in den 1960er Jahren, die zu ersten kritischen künstlerischen und kunsthistorischen Positionen führten. Diese zielten auf eine Auseinandersetzung mit dem weiblichen Körper sowie auf die Aufarbeitung vernachlässigter Biographien von Künstlerinnen. Zunehmend gerieten die Machtmechanismen innerhalb der Kunstwelt in den Blick sowie die Berücksichtigung der Kategorie Geschlecht. Es ging nicht mehr nur um ‚Frauenforschung‘, sondern auch um die Repräsentation beider Geschlechter sowie um die Infragestellung des binären Verhältnisses durch die Queer Studies. Der neue materielle Feminismus schlägt nun einerseits eine Brücke zurück zu feministischen Positionen, öffnet andererseits den Blick auf den Posthumanismus.

Neben der Vorstellung einschlägiger Texte stehen Bandbreite und Analyse der künstlerischen Produktion vom Mittelalter bis in die Gegenwart im Fokus. Die Vorlesung spannt so einen Bogen von der feministischen Theorie und der Body- Video- und Performancekunst über die Repräsentationskritik bis hin zur Queer Art und posthumanistischen Positionen. Ziel ist es, sowohl einen Überblick über die Entwicklung der Gender Studies sowie der neueren Kunstgeschichte zu erhalten, als auch den Umgang mit relevanten Methoden am Material zu reflektieren.

Die Vorlesung schließt mit einem Paper ab: Ein selbst gewähltes Beispiel soll im Bezug auf einen Text vorgestellt und diskutiert werden (5 CP). Für eine Prüfung in geringerem Umfang soll ein Text zusammengefasst werden (3 CP).

Texte und jeweils aktuelle Informationen gibt es auf der Moodle-Seite. Geplant sind zudem Besuche in aktuellen Ausstellungen.