Das Alte Testament, insbesondere der Pentateuch, enthält zahlreiche Gebote, die sich das Verhältnis der Menschen zu Gott sowie das Verhältnis der Menschen untereinander regeln. Das Ziel all dieser Anweisungen ist es, ein gutes Leben zu ermöglichen. Vielen dieser Regelungen merkt man jedoch sehr deutlich an, dass sie aus einer fremden, längst vergangenen Kultur stammen, die mitunter wenig mit unseren heutigen kulturellen und sozialen Gegebenheiten verbindet. Deshalb stellt sich die Frage, welche Relevanz alttestamentliche Texte für unsere Vorstellungen und Konzepte von Ethik haben (können), mit einer besonderen Dringlichkeit.

Umgekehrt sieht die Moraltheologie die gesamte Bibel als Ur-Kunde des christlichen Glaubens an und ist deshalb darauf verwiesen, ethische Weisungen der Bibel als richtungweisend zu bedenken. Jedoch braucht sie dafür ein passendes methodisches Instrumentarium, das die exegetischen Methoden einschließt, aber darüber hinausgehen muss, um historische Erkenntnisse für die Gegenwart fruchtbar zu machen. Wie sieht dieses Instrumentarium insbesondere für das Alte Testament aus, das nicht selten zum Neuen Testament in Spannung steht?


Diesen Fragen wollen wir anhand  von verschiedenen Beispielen aus dem Bereich der Sexualethik, Bioethik, Schöpfungsethik und Sozialethik im Seminar nachgehen und versuchen, Brücken zwischen unseren heutigen und den alttestamentlichen Vorstellungen zu schlagen. Abwechselnd werden wir dabei von den alttestamentlichen Geboten her nach ihrer Relevanz für unsere Gegenwart fragen, und umgekehrt ausgehend von aktuellen ethischen Problemfeldern nach einer biblischen Perspektive suchen.

 

Zeit: Mittwoch 16:15-17:45

Beginn: 5. März 2014

Ort: HS 2

Anrechenbarkeit

  • Fächermodul Vertiefung II: Biblische Theologie des AT
  • Wahlmodul I+II, Diplom-, Bakkalaureats-, Magistermodul 
  • Thematisches Modul I: WiEGe-Angebot nach Wahl
  • SE Theologie interdisziplinär (Doktoratsstudium)
  • Pflichtfächer II. Abschnitt: Biblische Theologie des AT

 

Wichtiger Hinweis:

Im WS 14/15 wird abweichend vom üblichen Vorlesungsplan KEINE Vorlesung "Biblische Theologie des AT" angeboten.

Wird die Lehrveranstaltung als „Biblische Theologie des AT“ absolviert, kann das Seminar wahlweise auch mit einer schriftlichen Klausur (90min) anstatt einer Seminararbeit abgeschlossen werden.