Die Fragen, was Wissen sei und ob es überhaupt möglich sei, gesichertes Wissen zu erlangen, sind so alt wie die Philosophie. Aber erst die vor einer originär neuzeitlichen Problemkonstellation sich ausprägende Erkenntnistheorie vollzieht den Schritt von einem primär ontologischen zu einem dezidiert transzendentalphilosophischen Paradigma, das die Philosophie anheben läßt nicht mehr mit dem großäugigen Staunen vor dem, was ist, sondern vielmehr mit der skeptisch zweifelnden Frage danach, ob (und wenn ja: wie) das, was ist, auch gewußt und erkannt werden kann. Die Bestimmung von Ursprung, Umfang, Grenzen und Bedingungen der Erkenntnis wird zur Hauptaufgabe dieser Grunddisziplin der theoretischen Philosophie.

Die Vorlesung gibt eine historisch und systematisch ausgerichtete Einführung in zentrale Probleme und Positionen der Erkenntnistheorie. Darüber hinaus wird auch ein erster orientierender Einblick in die formale Logik vermittelt.