Medialität in der zeitgenössischen Philosophie ist von großer Bedeutung, da sie die Art und Weise betrifft, wie Informationen und Erfahrungen vermittelt und wahrgenommen werden. Medien wie Technologie, Kunst, Sprache und Kultur spielen eine entscheidende Rolle dabei, wie wir die Welt verstehen und uns selbst ausdrücken. Die Sinne sind in diesem Zusammenhang wichtig, da sie als Schnittstelle zwischen der Außenwelt und unserem Bewusstsein fungieren. Durch sie nehmen wir Reize auf und verarbeiten sie zu Sinneseindrücken, die dann unsere Wahrnehmung und unser Wissen prägen. In der zeitgenössischen Philosophie wird Medialität oft als ein Schlüsselbegriff betrachtet, um die Beziehung zwischen Individuum, Technologie und Realität zu untersuchen.

In diesem Kurs wird die Medialität jedoch unter dem Fokus von „Zufall und Einfall“ untersucht. Das heißt, in allen Texten geht es einerseits um die Art und Weise, wie wir sinnlich wahrnehmen, aber immer mit dem Fokus darauf, ob diese Konstellierung im Sinnlichen oder im Intelligiblen stattfinden.

Die Untersuchungen von Platon, Kepler, Galilei, Baumgarten, Kant, Peirce, Hogrebe, Mersch, Rheinberger, Gernot Böhme, und Davor Löffler zur Diskussion von Wissen aus dem Sinnlichen-Medialen, tragen auf vielfältige Weise zur philosophischen Auseinandersetzung mit Wahrnehmung und Erkenntnis bei. Platon beschäftigt sich mit der Frage nach dem Verhältnis von Ideen und sinnlichen Erscheinungen, wobei er die Welt der sinnlichen Erfahrung von der Welt der reinen Ideen trennt. Kepler und Galilei trugen mit ihren naturwissenschaftlichen Entdeckungen zur Entwicklung einer empirischen Methode bei, die sinnliche Beobachtung und Experiment als Grundlage der Erkenntnis nutzt. Baumgarten und Kant untersuchten die Rolle der Sinne und des Verstandes bei der Erkenntnisgewinnung, wobei Kant insbesondere die Unterscheidung zwischen Anschauung und Verstand hervorhob. Peirce beschäftigte sich mit der Abduktion, einer Form des Schließens, die aus dem Sinnlich-Medialen schöpft. Hogrebe interessierte sich für die Mantik und die Intuition und Ahnung. Während Mersch eine Epistemologie des Ästhetischen schreibt, denkt Rheinberger in Spalt und Fuge über Synthese und Analyse nach. Abschließend beschäftigen wir uns Positionen der Neuen Ästhetik: Gernot Böhme und Davor Löffler über Atmosphären.