Das Seminar beschäftigt sich mit der Geschichte und Darstellung des Menschenhandels in Europa. Insbesondere im deutschsprachigen Raum hat man sich lange davon distanziert und eine Beteiligung von sich gewiesen. Die immer noch andauernde Forschung der Sozialgeschichte hat dies jedoch widerlegt, auch mit Hilfe zahlreicher Bildquellen. Deren Analyse mittels der Kategorien "race, class, gender" durch die jüngere Kunstgeschichte konnte zeigen, wie über Jahrhunderte hinweg diese ungleichen Machtverhältnisse normalisiert und geduldet wurden. Schließlich reicht der Menschenhandel bis in unsere Gegenwart hinein und kann nicht nur historisiert werden, sondern ist auch Thema künstlerischer Positionen der Gegenwart.
Im Seminar gehen wir mittels Lektüren und Bildanalysen der Geschichte des Menschenhandels in Europa nach und vertiefen durch Referate den Umgang der zeitgenössischen Kunst mit diesem schwierigen Thema. Ziel ist es, gemeinsam mit der AG Labor eine Ausstellung zu konzipieren, welche anlässlich des 10jährigen Jubiläums des Ortsverbandes Linz von SOLWODI (Solidarity with women in distress) im Oktober 2024 im Foyer der KU zu sehen sein wird. SOLWODI ist eine von christlichen Ordensgemeinschaften gegründete Organisation, die sich gegen Frauenhandel und Zwangsprostitution engagiert. Daher wird im Seminar ein besonderes Augenmerk auf feministische Perspektiven gelegt.
Zum Abschluss des Seminars erforderlich sind: Die Übernahme eines Referates mit Präsentation und Handout sowie die Konzeption eines Posters einschließlich der Präsentation der Ergebnisse. Außerdem kann aus dem Themenspektrum eine MA-Abschlussarbeit hervorgehen.